HIGHLIGHT 2022/2023 16.09.2022 bis 06.02.2023 Hagenbund Von der gemäßigten zur radikalen Moderne Der Künstlerbund Hagen wurde im Jahr 1900 als Klub junger Künstler im Künstlerhaus gegründet. Im Ausstellungsraum in der Markthalle in der Zedlitzgasse etablierte sich ein neuer zentraler Kunstraum neben Künstlerhaus und Secession. Nach Präsentationen bei der Kunstschau Wien 1908 und 1909 erreichte der Hagenbund in den 1910er-Jahren einen bedeutenden Status als Plattform für junge, zeitgenössische Kunst. Legendär ist die Sonderausstellung Malerei und Plastik 1911 mit Werken von Oskar Kokoschka, Anton Faistauer, Anton Kolig oder Albert Paris Gütersloh. Insbesondere die 1920er-Jahre gelten als die Blütezeit des Hagenbundes, in der letztendlich der Schritt von einer gemäßigten hin zu einer radikalen Moderne gesetzt wurde. n r e t z s n e g r o M l , i e i r u O / n e W m u e s u M d o p o e L l : o t o F , r e g n i l p p W i r e t e P - s n a H ) l i a t e D ( s r e d n A P. g r ö J / d n a h c s t u e D l HIGHLIGHT 2022/2023 14.10.2022 bis 27.02.2023 Tilla Durieux Eine Jahrhundertzeugin und ihre Rollen Ein gefragtes Modell und ein Künstlerbund Direktor Hans-Peter Wipplinger im Interview Die Österreicherin war eine der größten deutschsprachigen Theater schau- spielerinnen des 20. Jahrhunderts und galt als die am meisten porträtierte Frau ihrer Epoche. Die Rollen von Tilla Durieux (1880–1971) waren ebenso vielfältig wie auch die Liste der Künstler, denen sie Modell saß, darunter beispielsweise Auguste Renoir oder Max Oppenheimer. Durch ihren ersten Ehemann, den Künstler Eugen Spiro, erlangte Durieux erstmals Zugang zur bildenden Kunst und den entsprechenden Kreisen; durch ihren zweiten Ehemann, den Kunsthändler und Verleger Paul Cassirer, wurde sie selbst Teil davon. Als Bildmotiv wie als Sammlerin blieb Durieux bis zum Beginn der Naziherrschaft in Deutschland präsent. Welche Rolle spielte der Hagenbund und Werke welcher Vertreter werden in der Ausstellung zu sehen sein? 1900 als Reaktion auf das konservative Künstlerhaus gegründet, zählt der Künstlerbund Hagen zu den Wegbereitern der Moderne. Innovati- onskraft und Internationalität machten ihn zu einer wichtigen Plattform der Avantgarde, etwa 1911 für Kokoschka, Faistauer und Kolig. Musil bezeichnete ihn 1922 als „heute radikalste Gruppe“. 1938 lösten die Nazis den Bund auf: Ehrlich, Ehrlich-Bauer, Floch, Hauser, Steiner, Schatz und Harta retteten sich durch Emigration, Kohl und Schwarz-Waldegg wur- den im KZ ermordet. Werke von ihnen, Graf, Powolny, Jung u.v.a. wer- den präsentiert. Die zweite große Herbstschau ist der österreichischen Schauspielerin Tilla Durieux gewidmet. Welche Faszination übte sie auf ihre Zeitgenossen aus? Tilla Durieux (1880–1971) war gefeierter Theater- und Filmstar, Ikone der 1920er-Jahre, politisch engagiert. Ihre Wandlungsfähigkeit machte sie zum begehrten Modell für Künstler, unter ihnen Renoir, Stuck, Slevogt, Barlach, Oppenheimer, Kokoschka und C. Toorop, die Fotografinnen Riess und Jacobi. Die Ausstellung geht erstmals der Faszination, die Durieux bereits bei ihren Zeitgenossen auslöste, auf den Grund, beleuch- tet ihre Karriere, das soziale und künstlerische Umfeld sowie ihr von poli- tischen Umbrüchen geprägtes Leben. UND NOCH EIN TIPP … WIEN 1900 | Aufbruch in die Moderne | Dauerausstellung Die umfassende, sich über drei Ebenen erstreckende Ausstellung präsen- tiert den Glanz und die Fülle künstlerischer und geistiger Errungenschaf- ten einer Epoche, die geprägt war vom Aufbruch der Secessionisten bis hin zum Untergang der Monarchie und dem Tod herausragender Künst- ler der Wiener Moderne wie Gustav Klimt, Egon Schiele, Koloman Moser oder Otto Wagner im Jahr 1918. LEOPOLD MUSEUM MuseumsQuartier | Museumsplatz 1, 1070 Wien Mittwoch bis Sonntag 10.00 bis 18.00 Uhr Jeden ersten Donnerstag im Monat PORR Night: Gratiseintritt von 18.00 bis 21.00 Uhr und Gratis-Themenführungen zu Wien 1900 www.leopoldmuseum.org • Ein Klassiker • unter den Ticket Systemen en Ein Unter- nehmen der Wien Holding 51 k i l b u p e r s e d n u B r e d e b a g h e L i , B M S , l l e i r e a g a n o i t a N / k p b © , 2 1 9 1 , e c r i C s l a x u e i r u D a l l i T , k c u t S . v . F